Sichere Ernährungstherapie bei EGIE
Da eine Nahrungsmittelallergie häufig die Ursache von EGIE ist, ist die Elimination des verdächtigen Nahrungsmittelallergens beziehungsweise mehrerer verdächtiger Allergene der entscheidende diagnostische und therapeutische Schritt.
Bei Vorliegen einer Kuhmilcheiweissallergie ist neben der milchfreien Eliminationsdiät eine sichere Ersatznahrung unerlässlich, um eine sichere Versorgung betroffener Kinder zu gewährleisten. Kontrollierte Nahrungsmittelprovokationen zur Überprüfung der Diagnose nach erfolgreicher Eliminationsdiät, sowie im Verlauf sind notwendig, um unnötige Diäten zu vermeiden. Mehr Informationen zur Ernährung bei EGIE
Food Protein Induced Allergic Proctokolitis (FPIAP)
Die allergische Proktokolitis des Säuglings kann über die Muttermilch oder Säuglingsnahrung ausgelöst werden. Oft wird sie über die Allergene aus der mütterlichen Ernährung, insbesondere Milch, Hühnerei oder Weizen, ausgelöst oder über die in Säuglingsnahrung enthaltenen Milch- oder Sojaallergene.
Typische Symptome sind blutig-schleimige Stühle bei gutem Allgemeinzustand des jungen Säuglings, meist zwischen der 2. und 6. Woche, manchmal auch bis zur 12. Woche. Mitunter kommen Spucken und Erbrechen, sowie Meteorismus hinzu.
Differentialdiagnostisch sollte zum Beispiel eine Analfissur, ein Meckel-Divertikel oder ein Volvulus ausgeschlossen werden. Eine Anämie tritt selten auf.
Häufiger werden Atopien in der Familienanamnese beobachtet. Als Auslöser für eine allergische Proktokolitis steht in erster Linie Milch im Verdacht, entweder über die Kuhmilchproteine aus der Ernährung der stillenden Mutter oder über die Säuglingsnahrung beim nicht oder nicht ausschliesslich gestillten Kind.
Meist ist die allergische Proktokolitis nicht IgE-vermittelt, so dass Blut- und Hauttests nicht aussagekräftig sind. Sicherheit in der Diagnose gibt eine diagnostische Eliminationsdiät über eine Dauer von 1 bis 4 Wochen, bis sich die Symptome zurückbilden. Im Anschluss erfolgt ein oraler Provokationstest zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose.
Die Prognose der allergischen Proktokolitis ist gut, meist verwächst sie sich innerhalb eines Jahres, daher ist eine regelmässige Provokation zur Überprüfung wichtig, um unnötige Diäten zu vermeiden. Bei sehr geringer Symptomatik kann auch zunächst abgewartet werden.
Morbus Crohn (MC)
Morbus Crohn (kurz: MC) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Gastrointestinaltraktes, der bevorzugt Ileum und Colon befällt, seltener Ösophagus und Mund. Charakteristisch für Morbus Crohn ist der diskontinuierliche, transmurale und segmentale Befall der Darmschleimhaut.
Mögliche Symptome von MC sind krampfartiger Abdominalschmerz, chronische Diarrhoe (mindestens 4 Wochen), mit Blut und/oder Schleim, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Fieber. Im weiteren Verlauf der Erkrankung sind Stenosen und Analfisteln möglich sowie entzündliche Symptome ausserhalb des Verdauungstraktes, beispielsweise an Augen oder Gelenken.
Bei der Morbus Crohn-Diagnose geben vor allem endoskopische Untersuchungen des Magens und Darm mit der Entnahme von Gewebeproben wichtige Aufschlüsse.
Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen hat weitreichende Konsequenzen und beeinträchtigt auch Wachstum und Entwicklung:
- eingeschränkte Energie- und Nährstoffaufnahme durch den Darm
- vermehrter Nährstoffverlust
- unzureichender Ernährungszustand, Nährstoffmangel
- Wachstums- und Gedeihstörung, verzögerte Pubertätsentwicklung
Die Behandlung wird individuell auf die Schwere der Erkrankung abgestimmt und kann je nach betroffener Körperregion variieren. Die ausschliessliche Ernährungstherapie ist die erste Wahl bei Morbus Crohn im Kindesalter. Gemäss der ECCO-ESPGHAN Leitlinie zum Morbus Crohn ist eine exklusiv enterale Ernährung (EEN) die erste Wahl der Therapie bei pädiatrischem Morbus Crohn. Ziel der EEN ist es, den akuten Schub stoppen sowie die Remissionsinduktion und Mukosaheilung herbeizuführen und die Lebensqualität zu verbessern. Eine partielle Ernährungstherapie (PEN) in der Remissionsphase kann helfen, diese zu erhalten beziehungsweise zu verlängern, das Wachstum und die Entwicklung verbessern und somit zu mehr Lebensqualität beitragen.
Sichere Ernährung bei Morbus Crohn
Bei Kindern mit aktivem MC wird eine (ausschliessliche) Ernährungstherapie mit einer vollbilanzierten exklusiven enteralen Ernährung (EEN) als Erstlinientherapie zur Induktion einer Remission empfohlen.
- Akuter Schub: Ausschliessliche Ernährungstherapie mit Standard-Trinknahrung beziehungsweise Sondennahrung über 6 bis 8 Wochen
- Remissionsphase: Fortführung einer partiellen Ernährungstherapie, zum Beispiel mit NutriniDrink Multi Fibre in 4 verschiedenen Sorten und einer neutralen Variante
Wie Nutricia bei gastrointestinalen Erkrankungen helfen kann
Als Vorreiter in der innovativen Produktentwicklung setzt Nutricia seit über 100 Jahren Massstäbe für die Sicherheit und Qualität medizinischer Ernährungstherapien. Um die Umsetzung individueller Ernährungskonzepte optimal zu unterstützen, haben wir Spezialnahrungen und Trinknahrungen von Nutrini entwickelt, die auf zahlreiche unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse optimal zugeschnitten sind – auch speziell auf die Bedürfnisse von Kindern mit gastrointestinalen Erkrankungen.
Der Einsatz von Spezialnahrungen wird bei ernährungsabhängigen Erkrankungen von pädiatrischen Fachgesellschaften empfohlen (zum Beispiel GPGE, GPA, DGKJ, ESPGHAN).